Schönen guten Abend. Ich hatte mich ja schon letzten Monat vorgestellt. Ich sage es aber noch einmal. Joachim Jacob, Pfarrer der evangelischen Kirche im Rheinland und in diesem Dienst viele Jahre tätig gewesen für internationale Entwicklungszusammenarbeit, Armutsbekämpfung, Partnerschafts, Arbeit und Ähnliches. Und jetzt geht es um das Wort zum Monat September. Vergebung ist für mich ein Thema, das mir da sozusagen zufiel, aber auch durch das Thema des letzten Monats noch mal sehr nachgegangen ist.
Vergebung ist etwas, was glaube ich sehr, sehr schwer ist, weil etwas anderes auch noch eine Rolle dabei spielt bei Vergebung nämlich das Vergessen. Aber ich glaube, vergessen können wir nicht. Und da ist ein Wort aus dem. Ich würde mal sagen, am meisten gebetet im Gebet der Christenheit, dem Vaterunser. Sehr wichtig. Da wird gesagt Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen.
Und das ist der Unterschied zwischen Gott und uns. Mir ist etwas passiert vor einiger Zeit. Ich bin überfallen worden. Ich bin ausgeraubt worden. Ich bin eine Treppe hinunter gestoßen worden und ich hätte dabei auch ums Leben kommen können. Und danach habe ich viel darüber nachgedacht. Was ist mir da passiert? Kann ich den beiden Menschen, die das getan haben, vergeben?
Habe ich überlegt. Da muss ich zur Polizei. Zur Aussage für den Fall. Und den Polizisten habe ich dasselbe gefragt. Und er hat gesagt Ja, Sie können den vergeben, aber sie können die Tat nicht ungeschehen machen. Und dass sie hier sind, ist etwas sehr Wichtiges, weil da haben Menschen etwas getan, was die anderen nicht mehr tun sollen. Und deswegen müssen sie dem Recht nach verfolgt werden.
Aber ihnen kann vergeben werden. Aber sie müssen auch dafür, wenn es ganz schlimm kommt, ins Gefängnis. Und da haben sie dann gar nichts mehr zu tun. Sie können für diese Leute beten. Ich fand den Kommissar da sehr ehrlich und sehr aufrichtig, und das geht mir nach in dieser Welt, im Moment, in dieser Welt, in der Krieg herrscht. Und bei Krieg geht es ja auch darum, wenn er vorbei ist oder auch während er läuft, können wir einander vergeben, können wir einander vergeben.
Und da passt für mich der Monatsspruch von September gut dazu. Sirach eins zehn Gott lieben, das ist die allerschönste Weisheit und die allerschönste Weisheit von Gott ist vielleicht unter anderem, dass Gott uns vergeben kann für all das, was wir tun. Dass Gott uns immer wieder aufs Neue loslässt, ins Leben hinein loslässt, ins Leben dieser Welt. Wie ich schon im letzten Monat gesagt hat Die Gott geschaffen hat in einer Welt, für die Gott keinen Krieg will.
Einer Welt für die Gott kein Verbrechen will, das aber trotzdem da ist. Und für Gott gibt es dann immer wieder Gnade. Das finde ich schön und gut, auch wenn es in meinem Nachdenken sicherlich nicht immer so einfach ist, dass das so ist. Aber ich glaube, dass größere Tun ist nicht Menschen nachtragen, was sie tun, sondern zu vergeben, was sie tun.
Ja, das wollte ich Ihnen sagen und wünsche Ihnen einen guten Monat. September.